Neuerungen bei Serviceeinrichtungen & Anschlussbahnen 2024

Neuerungen bei Serviceeinrichtungen & Anschlussbahnen 2024

Im Rahmen der jährlichen Erhebung der Schienen-Control wurden auch 2024 wieder umfassende Daten zu Serviceeinrichtungen und Anschlussbahnen in Österreich erfasst. Ziel ist es, die Transparenz am Schienenverkehrsmarkt weiter zu erhöhen und die Entwicklungen im Bereich der Eisenbahninfrastruktur nachvollziehbar darzustellen.

Im Jahr 2024 zeigte sich ein leichter Anstieg bei den vorhandenen Serviceeinrichtungen. Besonders hervorzuheben ist die Erweiterung des Angebots an Ladestellen: Mit insgesamt 437 Standorten (plus vier im Vergleich zum Vorjahr) wurde das Netz weiter verdichtet. In einigen Verladestationen können nun auch Abroll-Container von der Straße auf die Schiene verladen werden.

Im Bereich der Verkehrsstationen wurden mit der Eröffnung der neuen Station „Seekirchen Stadt“ inklusive Park-and-Ride-Flächen sowie der Modernisierung mehrerer Bahnhöfe – unter anderem in Deutschkreutz, Gramatneusiedl und Wien Franz-Josefs-Bahnhof – wesentliche infrastrukturelle Verbesserungen umgesetzt. Gleichzeitig wurden einzelne Haltestellen, etwa Patsch und Unterberg-Stefansbrücke, aus dem Betrieb genommen.

Ein weiterer wichtiger Schritt war der Beginn des Neubaus einer Werkstätte für die neuen Nahverkehrs-Doppelstockgarnituren der ÖBB-Personenverkehr in Wien Floridsdorf.

Die zunehmende Elektrifizierung schlägt sich auch in der Energiebilanz nieder: Der Dieselverbrauch an den ÖBB-Tankstellen konnte um 9Prozent gesenkt werden und liegt nun bei 28,6 Millionen Litern – ein Rückgang von rund 45 Prozent gegenüber 2008.

Anschlussbahnen – Nutzung stabil, regionale Unterschiede bleiben bestehen

Die Bedeutung der Anschlussbahnen für die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene bleibt auch 2024 hoch. Mit einem leichten Anstieg auf 1,17 Millionen beigestellte Wagen (+2,9 Prozent) konnte ein geringes Wachstum verzeichnet werden.

Insgesamt wurden 494 Anschlussbahnen tatsächlich bedient, davon 468 direkt vom Netz der ÖBB-Infrastruktur aus. Gleichzeitig nahm die Zahl ungenutzter, aber an das Netz angeschlossener Anschlussbahnen leicht zu.

Besonders hohe Umschlagszahlen verzeichneten wie in den Vorjahren die Anschlussbahnen der voestalpine in Linz und Donawitz, der Linz Service GmbH, der EHG Ennshafen sowie der Sappi Austria.

Auch vertraglich ergaben sich Neuerungen: Neue Anschlussbahnverträge wurden unter anderem in Wien Meidling, Braunau am Inn und Schwarzach-St. Veit abgeschlossen. Durch vorübergehende Streckeneinstellungen wurden hingegen einige Verträge beendet.

Im regulatorischen Bereich wurde der Zugang zu Anschlussbahnen – insbesondere zu sogenannten verästelten Anschlussbahnen – weiter konkretisiert. Die Möglichkeit für Betreiber, unter bestimmten Voraussetzungen Erleichterungen gemäß § 75a EisbG zu beantragen, bleibt weiterhin bestehen.

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