Erlöse der Bahnunternehmen 2022 und gemeinwirtschaftliche Leistungen 2023

Im Herbst 2023 führte die Schienen-Control eine Erhebung der Umsatzzahlen österreichischer Eisenbahnverkehrsunternehmen für das Geschäftsjahr 2022 durch. Die Umsatzzahlen lagen zwar zum dritten Mal in Folge unter jenen von 2019, näherten sich allerdings wieder dem Vorkrisenniveau an. Die Umsätze stiegen beim Großteil der Unternehmen – darunter auch bei der ÖBB-Personenverkehr und der Rail Cargo Austria – gegenüber 2021 an, während gleichzeitig Zahlungen der öffentlichen Hand sowohl für den Güter- als auch für den Personenverkehr geringer ausfielen. Die Summe der um die jeweiligen Förderungen bereinigten Umsätze aller Unternehmen lag 26 Prozent über dem Vergleichswert von 2021. Die Umsätze des Güterverkehrs befanden sich mit drei Prozent nur leicht über dem Vorjahresniveau, die Personenverkehrserlöse legten mit 71 Prozent hingegen beträchtlich zu. Insgesamt betrugen die Umsätze aller Bahnen im Personen- und Güterverkehr 2022 1,78 Milliarden Euro.

Ab Mitte Dezember 2018 wurden die Bestellungen von Leistungen im Personenverkehr des Bundes und der Bundesländer in Bundesländerverträgen zusammengefasst. Im Jahr 2023 bestellte der Bund im Personenverkehr insgesamt 115 Millionen Zugkilometer, eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr. Der Großteil entfiel auf Leistungen der ÖBB-Personenverkehr im Pendelverkehr. Zusätzlich zu den ÖBB-Bestellungen wurden 13 Millionen Zugkilometer bei anderen Marktteilnehmern bestellt. Verbesserungen im Fernverkehr umfassen neue Verbindungen zwischen Landeshauptstädten und Angebotsverdichtungen. Im Nahverkehr gab es zahlreiche Erweiterungen, was zu über zwei Millionen zusätzlichen Fahrplankilometern führte. Die Ausgaben des Bundes für diese Leistungen stiegen 2023 auf etwa 1,73 Milliarden Euro, wobei der Großteil dem Nahverkehr zugutekam. Die SCHIG übernimmt die Abrechnung und Kontrolle der Verträge zwischen Bund und Eisenbahnverkehrsunternehmen, während andere Gebietskörperschaften zusätzliche Verkehre bestellen können.

Um den Schienengüterverkehr in Österreich zu fördern, hat der Bund 2023 das SGV-Plus Programm eingeführt, bestehend aus Betriebskostenförderung und Wegeentgeltförderung. Diese unterstützen verschiedene Güterverkehrsformen, die aufgrund höherer Kosten im Vergleich zum Straßengüterverkehr öffentliche Unterstützung benötigen. Klassische Betriebskostenförderung wird für Einzelwagenverkehr, Unbegleiteten Kombinierten Verkehr (UKV) und Rollende Landstraße (RoLa) gewährt. Die Förderung variiert je nach Verkehrsart, Containergröße und -gewicht sowie zurückgelegter Entfernung. Der Bund zahlte 2023 insgesamt 125,9 Millionen Euro für SGV-Förderung aus, wobei der Einzelwagenverkehr den größten Anteil erhielt. Zusätzlich zur Betriebskostenförderung wird das Segment "Güterverkehr manipuliert" seit 2020 durch Wegeentgeltförderung unterstützt, wobei die Entgelte für die Schienennutzung teilweise ausgesetzt wurden. Im Jahr 2023 wurden dafür insgesamt 52,1 Millionen Euro bereitgestellt, hauptsächlich für die Rail Cargo Austria und ihre Mitbewerber.

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